Zinnguss

Geschichte

Zinn (Sn) ist eines der ältesten Metalle, das vom Menschen bearbeitet wird, und zwar seit ca. 3500 v.Chr.

Vor allem weil es einen sehr niedrigen Schmelzpunkt von ca. 232°C besitzt

In reiner Form ist Zinn absolut ungiftig und weist sogar eine antispetische Wirkung auf.

Mittelalter

Die Verwendung von Zinn für einfaches Geschirr, Werkzeug, Schuck bis hin zu großen Kronleuchtern ist keine Seltenheit mehr. Auch das verzinnen von Kupferblech als einfache Spiegel oder zum abdichten von Kupfergefäßen findet Anwendung.

Am bekanntesten sind allerdings Zinn-Abzeichen z.B. die Jakobsmuschel als Pilgerabzeichen.8.jpg

Um diese identisch in großer Stückzahl herzustellen, wurde unter anderem direkt in geschnitzte Holzformen gegossen.

Im Bild nebenan sehr ihr einen Versuch in (nicht authentischem) Bambus.

Eine weitere Herstellungsmethode war einen positiven Rohling aus Wachs zu formen und diesen in Lehm oder ähnlichen zu drücken. Die so entstehende verlorene Form hat den Vorteil, dass auch hinterschnittene Geometrien gegossen werden können.

Projekt

Ich habe mich dazu entschieden die Authentizität zu einem Teil zu vernachlässigen.

Meine "Wachs"-Rohlinge stammen aus dem 3D Drucker, und statt Lehm verwende ich einen sehr feinen Ölformsand.

Bei der Zinnlegierung verwende ich 95% Zinn 4% Antimon und 1% Kupfer. Dadurch ergibt sich eine vernachlässigbar höhere Schmelztemperatur, aber deine deutlich höhere Festigkeit.9.jpg

Bei der Verwendung von altem Zinngeschirr etc. empfehle ich darauf zu achten, dass kein Blei enthalten ist, und das eine (leider sehr verbreitete) Lackschicht vorher entfernt wird. Durch verunreinigungen bekommt man sonst unschöne Einschlüsse. (siehe Bild)

Den normalen Ablauf könnt ihr in der unteren Bildergalerie betrachten.

 

Hinweis zur Schraffur:

 

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