Ron zu Solka
Landsknecht, Feldkoch
Der Tag meiner Geburt fiel auf den 21. Tag im Monat August.
Aufgewachsen bin ich als ältester Spross unter vier Geschwistern in München. Schon früh durfte ich Reisen an fremde Höfe unternehmen und habe somit einen guten Einblick in die Gesellschaft erhalten. Im Alter von 8 Jahren öffnete sich mir die Pforte des Wasserburger Klosters und man gewährte mir unter Anderem den Zugang zur klösterlichen Bildung.
In Wasserburg hielt es mich nicht lange und ich fand eine neue Bleibe auf Burg Fürstenstein. Dort lehrte man mir das Tragen von Waffen, festigte meinen Umgang und Benehmen zu Hofe, bildete mich in der Kunst und verfeinerte mein bereits erworbenes Wissen. Mit 18 Jahren verließ ich Burg Fürstenstein.
Der strenge und eintönige Ablauf meiner Ausbildung und auch die Trennung von meiner Familie ließen mich eine wegweisende Entscheidung treffen: ich wollte mein Leben genießen! Also begab ich mich auf Wanderschaft. Diese Wahl brachte mir harte Jahre ein, in denen ich mich als Tagelöhner, Koch, Gaukler und notgedrungen auch als Taschendieb verdingen musste.
In dieser Zeit lernte ich meinen Meister kennen, der mich am Rande Münchens in der Buchkunst unterwies. Nun wieder in der Gesellschaft gefestigt konnte ich zu meiner Familie zurückkehren. Auch habe ich meine Gemahlin in dieser Zeit kennen und lieben gelernt. Inzwischen können wir sogar ein kleines Heim unser Eigen nennen. Auf Reisen unterstützen und ergänzen wir uns so gut, wie es ein jeder von uns vermag.
Ich freue mich auf den Tag, an dem ich mein Wissen und meinen Besitz durch einen Erben sicher weiß!